Praxis für Lerntherapie               
Legasthenie, Dyskalkulie, Lernschwierigkeiten

Legasthenie / LRS

Beispiele lange und kurze Vokale


Brettspiel LRS


schreibende Hand




Was ist eine Legasthenie / LRS?

Wortauf- und abbau

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Legasthenie / LRS gleichgesetzt.


Eine Legasthenie ist genetisch bedingt und intelligenzunabhängig und kann somit vererbt werden. Bestimmte gengesteuerte Entwicklungsprozesse im Gehirn beeinflussen die Sinneswahrnehmungen. Somit haben legasthene Kinder eine andere Informationsverarbeitung und eine andere Lernfähigkeit. Hinzu kommen positive bzw. negative Einflüsse aus der Umwelt, die schlussendlich bestimmen wie sich die Legasthenie auf das Leben eines Menschen auswirkt.


Bei einer LRS (Lese-Rechtschreibschwäche) liegen hingegen keine differenten Sinneswahrnehmungen vor. Eine intelligenzunabhängige Lese-Rechtschreibschwäche kann mehrere Gründe einer spezifischen Lernstörung haben, z. B. gravierende familiäre Veränderungen, längere Krankheit, Homeschooling während Corona uvm. Bei Kindern mit einer reinen Lese-Rechtschreibschwäche kann somit verstärkt an den Symptomen gearbeitet werden ohne sich zuerst intensiv mit den Wahrnehmungsfunktionen zu befassen.
Es müssen nicht immer Lesen und Schreiben zu gleichen Teilen betroffen sein, es kann durchaus auch nur eine Lese- oder eine Rechtschreibstörung vorliegen.


Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome in unterschiedlichem Maße und Kombinationen bei jedem Menschen mit Dyslexie auftreten können. Eine genaue Diagnose kann nur durch einen Fachmann wie einen Psychologen oder einen Lernberater erfolgen.



Was sind Anzeichen einer Legasthenie / LRS?

Hier finden Sie einige Hinweise, die für eine Legasthenie / LRS sprechen.


Allgemein

• Probleme beim Unterscheiden von rechts und links
• fortlaufende Schwierigkeiten beim Binden von Schuhbändern, Ballfangen, Seilspringen usw.
• Unaufmerksamkeit beim Schreiben und / oder Lesen
• Frustration mit oder ohne Verhaltensauffälligkeiten
• keine Verbesserung durch Üben
• Schwierigkeiten beim Erlernen von Buchstaben und dem Alphabet
• Einzelne Laute können nicht gehört und unterschieden werden




Beim Lesen

• Sehr langsames stockendes Lesen
• Lesen ohne Betonungen
• Auslassungen oder Hinzufügen von Wörtern, Silben oder Buchstaben
• Erraten von ähnlich aussehenden Wörtern
• Weglassen von Endungen
• Ständiges und fortlaufendes Vertauschen Buchstaben (z.B. b für d)
• Wortbedeutung und Wortbild werden nicht in Einklang gebracht
• Silben können nicht zu einem Wort verbunden werden
• Sinn von Gelesenem wird nicht verstanden, Text kann nicht wiedergegeben werden



Beim Schreiben

Text eines LRS-Betroffenen

• Krakeliges, unleserliches Schriftbild
• Verlangsamtes Schreibtempo
• Verkrampfte Stifthaltung
• Räumliche Vorgaben (Zeilen) werden nicht eingehalten
• Wiederholtes Falschschreiben einfacher Wörter
• Unterschiedliche Schreibungen ein und desselben Wortes in einem Text
• Ständiges Vertauschen von ähnlichen Buchstaben z. B. b für d
• Mehrmaliges Durchstreichen und Neuschreiben eines Wortes oder nachträgliches Einfügen von Buchstaben
• Groß- und Kleinschreibung ist fehlerhaft
• Dehnungen und Schärfungen sind fehlerhaft
• Weglassen von Umlautpunkten z. B. bei ä, i, ü
• Fehlerhafte oder komplett fehlende Satzzeichen



Wie arbeite ich?

Ich arbeite nach einem pädagogisch-didaktischem Förderansatz, der AFS-Methode.
Bei der AFS-Methode handelt es sich um eine umfassenden und gleichzeitig multimodalen Ansatz, die das Lernen mit allen Sinnen in den Mittelpunkt stellt.
A = Aufmerksamkeit (Attention)
F = Funktionen (Function)
S = Symptom (Symptom)


Die AFS-Methode sieht die Förderung in den oben genannten drei Bereichen vor, gleichzeitig aber ist sie offen gegenüber anderen hilfreichen und bewährten Ansätzen und Methoden.
Bevor ich eine Förderung beginne, mache ich mit Ihrem Kind einen AFS-Test. Hierbei handelt es sich um ein computerbasiertes, rein pädagogisches Testverfahren zur Feststellung einer Legasthenie oder Dyskalkulie. Auf Basis der Auswertung in Kombination mit einer qualitativen Fehleranalyse wird ein individueller Förderplan erstellt. Somit stelle ich sicher, dass eine Förderung erfolgt, die genau auf die Bedürfnisse Ihres Kindes zugeschnitten ist.
Im Rahmen des pädagogisch-didaktischen Konzepts spricht man von einem Training und nicht von Therapie.
Zudem ist mir ein gutes Vertrauensverhältnis zu Ihrem Kind wichtig, so dass ich die ersten Stunden gerne zum Kennenlernen und dem Aufbau von Vertrauen nutze, um im weiteren Verlauf erfolgreich mit Ihrem Kind arbeiten zu können.
Die Trainingseinheiten sind vor allem bei jüngeren Kindern spielerisch aufgebaut, so dass die Kinder oftmals gar nicht wahrnehmen, dass wir gerade intensiv arbeiten. Sicherlich gibt es auch immer wieder Arbeitsblätter, die wir zusammen bearbeiten, aber soviel wie möglich gestalte ich meine Stunden mit anderen Methoden.